Wir haben in der Annahme gelebt, dass das, was gut für uns ist, auch gut für die Welt sein würde.
Wir haben uns geirrt. Wir müssen unser Leben ändern, so dass es möglich wird, mit der gegenteiligen Annahme zu leben,
nämlich dass das, was gut für die Welt ist, gut für uns sein wird. Und dazu ist es nötig, dass wir uns Mühe geben,
die Welt zu verstehen und zu lernen, was gut für sie ist. Wir müssen lernen, uns in ihre Begrenzungen einzufügen.
Doch noch wichtiger ist es zu lernen, dass die Schöpfung voller Rätsel steckt, die wir nie ganz verstehen werden.
Wir müssen unsere Arroganz aufgeben und in Ehrfurcht dastehen. Wir müssen das Gefühl für die Erhabenheit der
Schöpfung sowie die Fähigkeit der Ehrerbietung in ihrer Gegenwart wiedererlangen. Denn nur in Demut und Achtung
vor der Welt wird es unserer Art gelingen, ein Teil von ihr zu bleiben.
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Wendell Berry: "Recollected Essays"
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